Dürrenmatt: Play Strindberg in der Inszenierung des Budapester Ensembles.

Wie sieht  eine Ehe nach 25 Jahren aus? Welche eingespielte Rituale, Verhaltensmodi charakterisieren eine Partnerbeziehung verdichtet in einem einzigen Tag kurz vor der geplanten Silberhochzeit? Das ursprüngliche Ehedrama von August Strindberg (Todestanz, 1900) wurde von Dürrenmatt 1969 neu adaptiert und in eine Realität der 60er Jahre umgesetzt. Dürrenmatt gibt damit eine detaillierte und psychologisch genaue Beschreibung von sogenannten Spielen in unserem sozialen Netzwerk und unserer Kommunikation. Möglicherweise hängt die Entstehungszeit des Dramas mit der Verbreitung der Erkenntnisse der Transaktionsanalyse zusammen, die infolge des Bestsellers von Eric Berne: Spiele der Erwachsenen, Grundlagen der Transaktionsanalyse (1964) in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit des Allgemeinwissens geraten ist. Berne definiert Spiele als ein festgefahrenes, jedoch ungesundes Verhaltensmuster zwischen Menschen, das sich durch die Jahre des Zusammenlebens entwickelt, und da es unbewusst ist, nicht einmal reflektiert werden kann. Diese Beziehungsdynamiken haben einen festen Ablauf und haben unterschiedliche Beweggründe, deren gemeinsames Merkmal ist, dass die teilnehmenden Akteure gegenseitige Aufmerksamkeit und Zuwendung zu erzwingen wollen, wenn auch in negativer Form.

Edgar und Alice verkörpern restlos diese Beziehungsdynamik, die in der Regie von Danielle Dutombé stark polarisiert, somit einen ganzen Abend hindurch höchst spannungsbeladen bleibt. Zur Steigerung der inneren Spannung trägt das minimalistische Bühnenbild von Gábor Dóra und das ausdrucksstarke Kostüm von Beatrix Szűcs intensiv bei. Edgar (Jürgen Kramer) erscheint durchgehend in der gleichen Uniform mittleren Ranges, was sehr gut zu seinem schroffen, höhnischen Charakter passt. Er ist daran gewohnt Befehle zu erteilen, und dass seinen Befehlen gefolgt wird. Selbstverständlich gilt das auch zu Hause, gleich am Anfang der Aufführung gibt er mit Hand- und Augenbewegungen wortlose Anordnungen für seine Frau, wie sie die Bühne mit den Requisiten einrichten soll. Von Schritt zu Schritt entfaltet sich dann sein Charakter auf der Bühne als ein herrschender, rücksichtsloser und scheinbar selbstsicherer („ich bin doch gesund“) Mann, Mitte sechzig, der aber gleichzeitig frustriert und enttäuscht ist, da seine schriftstellerischen Träume nicht in Erfüllung gegangen sind. Genau so ist auch seine Frau Alice (Barbara Szitás) frustriert und enttäuscht, weil ihre Karriere als Schauspielerin abgebrochen wurde. Natürlich sind für beide Frustrationen jeweils der/die Andere schuldig, und diese ständige Schuldzuweisung gehört unerlässlich zu dem Spiel der Partner. Leidenschaft, Zuneigung – wenn überhaupt vorhanden waren – geben immer mehr Raum für Hass und Streit, indem die Beteiligten aneinander vorbeireden und lediglich ihre Monologe vorsagen ohne Wahrnehmung der Empfindungen der/des Anderen. Zur Performance gehören nicht nur die verbalen Selbstbestätigungen, sondern auch die Musik und der Tanz, beide haben ihre beliebten „Nummern“, die jeweils als Erweiterung und Steigerung der Verbalität dienen, gleichzeitig als Ausdrucksformen ihrer Charaktere. Edgars Tanz der Bojaren mündet in einem Herzanfall, Alices Tanz entartet sich in einem verzerrten und überspielten Durcheinander ihrer Bewegungen. Selbst die körperlichen Zeichen von Edgar, wie Stroke oder Herzanfall sind psychosomatische oder gar vorgetäuschte Signale, mit denen er Aufmerksamkeit und Zuwendung zu erlangen versucht.

Die erstarrte Dynamik des Paares ändert sich schlagartig mit dem Auftritt von Kurt (Alexander Kuchar), dem früheren Liebhaber (Cousin?) von Alice. Der anfangs herzliche Empfang schlägt bald in gegenseitige Anschuldigungen und Verleumdungen um, wo die nun auf drei Personen ausgebreiteten verwirrten Gefühle in ein totales Chaos münden. Damit wird auch das Konzept von Stephen Karpman restlos verwirklicht, der von einem Drama-Dreieck in der Transaktionsanalyse schreibt, in dem es in den Spielen der Erwachsenen um drei Rollen geht, die ständig vertauscht, abwechselnd besetzt, verwechselt und auf den Kopf gestellt werden: die Verfolger-, Retter-, und Opfer-Rolle.

In Dutombé’s Regie gewinnt über die Verbalität die Mimik und Gestik eine überaus betonte Rolle. Dies wird auch gefördert durch die Nähe zum Publikum, wo jede Geste, jeder Gesichtsausdruck, die kleinste Verzerrung am Gesicht und Körper bei den Zuschauern viel intensiver ankommt, als die Lautstärke in einem größeren Theater – es handelt sich ja um weniger als ein Meter zwischen Bühne und Zuschauerraum… Dadurch wird auch die sinnliche Wahrnehmung des Publikums extrem stark: alle drei Schauspieler geben ihr Bestes in ihrer eigenen Art: so werden auch die Unterschiede in ihren Charakteren noch auffälliger – es entsteht kein Dialog, sondern sie spielen ihre eigene Performance. Die beste Regie kann durch ungeeignetes Spiel kaputt gemacht werden, alles wird ja über die Schauspieler vermittelt – so natürlich auch ein großes Lob für die Darsteller.

Ein Markenzeichen der Inszenierungen von Dutombé ist auch, dass sie Sprache und Bewegungen voneinander trennt und sie kaum/selten überlappen lässt. Diese Arbeitsweise ist für viele Schauspieler, die noch nicht mit ihr gearbeitet haben, fremd. So hat auch die Körpersprache seinen Raum und auch die verbale Sprache seinen eigenen Raum. Im Laufe der Aufführung hat Edgar dreimal (Anfang, Mitte, Ende) die Möglichkeit sich eine rote Clownsnase selbst aufzusetzen, um die Ironie der Situation zu unterstreichen. Das Schlussbild zeigt ihn wie er mit Clownsnase wie ein Hund den Mond anheult, Alice singt mit falschen, viel zu hohen Tönen und mit einem Scheck in der Hand ihr ´“Solveigs Lied“ und Kurt legt eine seiner dreckigsten Lacher auf – ein jeder in seiner eigenen Welt. Die Wirkung auf die Zuschauer entsteht also überwiegend durch die schauspielerische Hochleistung in der Körpersprache.

Sehr gut und passend sind auch die musikalischen Einlagen: für Edgar die Bojaren, für Alice Solveigs Lied, aber außer den Tanzeinlagen drückt zum Beispiel die Chopin-Etude den aktuellen, melancholisch-sentimentalen Seelenzustand der Alice sehr ausdrucksvoll aus.

Insgesamt macht die Inszenierung einen bis auf das Detail durchkomponierten Eindruck, in dem ein auf das Minimum reduziertes Bühnenkonzept auf eine maximal ausgeschöpfte Körpersprache trifft, wo die inneren Vorgänge direkt abgelesen werden können. Zu dieser Direktheit, gleichzeitig aber zur Intimität der Aufführung trägt sicherlich auch der Raum bei: Ein ehemaliges Ladenlokal wurde zum Club-Theater umgebaut. Der Straßenzugang führt direkt in den Theaterraum mit 30 Plätzen den man durchquert um dann zur Küchenbar, kleine Mantelgarderobe und Sanitär, sowie Hofausgang mit kleiner Terrasse zu gelangen. Im daruntergelegenen Gewölbekeller ist der gemütliche Salon mit 50qm, wo man sich neben einem Glas Wein an der Bar mit den anderen Zuschauern, der Regisseurin und den Schauspielern zum Plaudern trifft und den Abend ausklingen läßt. Im oberen Stock über dem Theater sind die Schauspielergarderobe und private Räumlichkeiten.
Eine kleine, aber feine Spielstätte im 7. Bezirk nähe Stadtpark/Városliget.
Obwohl die Zielgruppe von deutschsprechenden und – verstehenden Zuschauern in Budapest ziemlich groß wäre, fühlt man sich in Vorstellungen des Budapester Ensembles immer wie zu Hause, im Familienkreis.

Mangelware, und deshalb wünschenswert sind mehr solche Abende…

Groteskes Theater mit absurden Elementen

Lange mussten wir warten, aber jetzt ist die „Sauregurkenzeit“ endlich vorbei. Sicher, wer die ungarische Sprache versteht, hatte etwas weniger zu leiden. Schon seit Monaten sind alle Budapester Bühnen wieder offen.

Von Dr. Marc-Tell Madl

Ausgehungerte Theatergänger – wie der Verfasser – konnten also zwischenzeitlich ihren kulturellen Bedürfnissen wieder nachgehen. Anders war es dagegen um das deutschsprachige Publikum der Hauptstadt bestellt.

Kritik BZ Magazin
Innovative deutsche Theatertruppe

Hatten wir mit dem Budapester Ensemble zuletzt wieder eine starke innovative deutsche Theatertruppe, die unter anderem mit Aufführungen wie Kleists „Der zerbrochenen Krug“ oder Goethes „Die Mitschuldigen“ von sich reden machte, blieben auch bei ihnen über fast zwei Jahre die Lichter aus.

Wer jetzt denkt, darunter habe nur die Fangemeinde des Ensembles gelitten, täuscht sich. Schauspieler wollen spielen, und auch die Künstler des Ensembles konnten es kaum erwarten, dass es wieder richtig losgeht. Mit Spannung wurde daher ihre neue Inszenierung „Clowns“ von George Tabori erwartet, ein Werk, von dem man weiß, dass es unkonventionell, offensiv, beißend und vor allem abwechslungsreich ist.

Anfang Februar brachte es das Budapester Ensemble endlich im Gólem Szinház auf die Bühne. Die Erwartungen des Publikums waren hoch, und – um es gleichzu sagen – sie wurden nicht enttäuscht.

Innovative deutsche Theatertruppe

Zunächst, Taboris „Lieblingsstück“ macht es dem Zuschauer bestimmt nicht immer leicht. So etwas wie eine klassische Katharsis findet sich in diesem Schauspiel nicht, aber auch Spielregeln des epischen Theaters werden nicht eingehalten. Tabori ist ein Grenzgänger. Das Original des Stücks „Clowns“ bewegt sich zwischen Komödie und Tragödie, groteskem Theater mit vielen absurden Elementen. Mehr noch, bei der Aufführung am Abend fühlte sich der Zuschauer, insbesondere durch die gekonnte Bearbeitung des Textes durch Ensemblegründer Jürgen Kramer, Professor für Schauspiel, irgendwie auch an Heiner Müller erinnert.

Schon die textliche Vorlage der Aufführung war also unkonventionell, und genauso ungewöhnlich war dann auch die Umsetzung durch die deutsche Regisseurin des Ensembles, Danielle Dutombé: Gleich zu Beginn wurde provoziert, der „Sohn“ hat einen travestiehaften Auftritt, und das Publikum, Opfer seiner eigenen Vorurteile, läuft in die Falle.

Bediente und wieder zerstörte Klischees

Klischees werden bedient, um sie dann wieder zu zerstören. Das „Ding“ als das Fremde, welches gleich zu Beginn die reichlich kaputte Familie durcheinanderwirbelt, erzeugt Ablehnung und Ängste.

Aber das Bild, das wir uns machen, oder fälschlicherweise schon lange gemacht haben, deckt sich eben nicht mit der Realität! Wer bei diesen ersten Szenen im Übrigen zuweilen feixte oder gar die Augenbrauen hochzog, hatte zwar offensichtlich nichts verstanden, konnte sich aber we-
nigstens richtig echauffieren. Auch wenn „Clowns“ (1972 uraufgeführt) schon ein halbes Jahrhundert (!) alt ist, das ungarische Publikum ist doch recht konservativ, um nicht zu sagen „prüde“.

Der Stoff und natürlich die Regie Dutombés halten dem Zuschauer schlicht einen Spiegel vor, und nach dem grotesken Beginn kippt das Stück und konzentriert sich auf „den Mann“, auf sein tragisches, zuweilen zynisches Sein. Spätestens hier hörte dann auch jedes alberne Lachen auf, und alle Zuschauer schienen gebannt von Text und Figur.

Untermalt und kommentiert wurde dieses tolle Spiel unentwegt von „der Schlange“ – Lotti Szomor, von Haus aus Tänzerin – und auch immer wieder von dem „Ding“, Tänzer Patrik Kerekes.

Anspruchsvoll, detailreich und dicht

Langeweile kam an diesem Theaterabend nie auf, die Regie war ausgesprochen anspruchsvoll, detailreich und dicht. Vielleicht zuweilen aber auch etwas zu dicht. Unter der Regie Dutombés war auf der Bühne immer so viel los, dass es manchmal etwas schwerfiel, sich gleichzeitig auf das gesamte Spiel zu konzentrieren. Wer von den Tänzern hingerissen war, lief Gefahr, Schauspiel und Schauspielern nicht mehr zu folgen zu können, und umgekehrt.
Manchmal ist weniger doch mehr. Womit wir bei den Schauspielern wären. Natürlich, die offensive Regie brauchte starke Schauspieler, und, ja, diese hatte sie. Ein großes Lob geht an das gesamte Ensemble. Vorneweg aber sicher der bereits erwähnte Jürgen Kramer, der in Budapest schon als Richter Adam im „Krug“ glänzen konnte. Jetzt, über die emotionelle Breite der (Haupt-) Rolle des Vaters in „Clowns“, zeigte er dem Publikum wahrlich sein ganzes Können.

Schön sein Zusammenspiel mit dem „Dienstmädchen“ Cassandra Rühmling, die auch die passende Musik für die Inszenierung schrieb. Ob lächerlich kreischend oder verbittert ernst, Rühmling spielte beide Seiten – und noch mehr – sehr überzeugend. Absolut passend besetzt auch Stefan Ried als Hund. Ried brachte diese „nazihafte“ Rolle präzise, boshaft und kalt. Worauf er vom Vater erschossen wird. Die Mutter, Barbara Szitás, und „das Ding“ (Kerekes) muss man dann selbst live erleben. Frank Zappa sagte einmal:
„Writing about music is like dancing about architecture.” Was diese beiden Künstler auf der Bühne leisten, sieht man – auch Dutombés kongenialer Regie zum Dank – in Budapest leider nicht so oft. Gut schließlich auch „der Sohn“, Daniel Pálinkás, der seine Rolle voll annahm.


Insgesamt ein toller Theaterabend. Das Budapester Ensemble ist wieder da. Bravo!


Am 1. und 2. April wird
das Stück erneut im Budapester
Golem Theater aufgeführt.

Ich konnte kein Wort des Textes verstehen, da ich leider kein Deutsch spreche. Aber die Vorstellung hat mich gefesselt.

Von Peter Horváth

Und wenn ich schon über mein Theatererlebnis spreche – und ich habe mir geschworen, das nie wieder zu tun, denn jedes Mal, wenn ich so etwas sage, schneide ich mich unter dem Baum -, dann möchte ich auch ein paar Worte über eine andere magische Aufführung sagen. Auf Einladung eines Freundes sah ich kürzlich eine mutige, fast avantgardistische Adaption von György Táboris Clowns durch das Budapester Ensemble, ein deutschsprachiges Ensemble, das von Kunstleben (einem gemeinnützigen Verein zur Förderung der deutschsprachigen Kultur in Ungarn) unterstützt wird, als Gastspiel im Gólem-Theater in Budapest. 

Ich konnte kein Wort des Textes verstehen, da ich leider kein Deutsch spreche.
Aber die Vorstellung hat mich gefesselt.

Es wird erzählt (ich habe das Stück später gelesen), dass ein jugendliches Familienmitglied eine Schlange mit nach Hause bringt, um die Aufmerksamkeit seiner Eltern zu erregen. Im Stück wird das Reptil mehrmals erwähnt, aber in der Aufführung erscheint diese Schlange „live” und spielt eine wichtige Rolle im Stück. Lotti Szomor spielt die Riesenschlange. Die Künstlerin arbeitet mit der Formenwelt des modernen Tanzes und präsentiert das Reptil, das die scheinbare Harmonie ihrer Familie stört, auf erschreckende, anregende und begehrenswerte Weise. 
Und hier sind wir in der Tat:
Was macht diese Aufführung „fast avantgardistisch” (oder zumindest sehr zeitgemäß)?

George Tábori: Clowns - Színházi előadás

Bewegung und Tanz sind Teil des Produktionsäquivalents von Schauspiel, das ansonsten traditionell ist. Selbst die fast ununterbrochene Präsenz des Tänzers, der die Schlange spielt, stört die übliche Reihenfolge der Prosa-Theateraufführung und sogar das Erscheinen des Fremden (Patrik Keresztes), was den familiären Erscheinungsfrieden (was der Autor etwas nennt) und die Anwesenheit eines „Tänzers”, der die Klischeerealität weiter zerstört, weiter zerstört.

 

Ich nehme an, es ist unmöglich, die Aufführung mit unseren üblichen Gewohnheiten zu sehen, selbst wenn wir den Text verstehen, weil diese ständigen Bewegungs- und Tanzbomben die beruhigende (weil es leicht zu interpretieren ist) Ordnung zerstören.     

Ich muss zugeben, ich bin sehr distanziert über „moderne” Theateraufführungen. Mein Geschmack wurde von der ungarischen (und sowjetischen) Realität und Kunst der 1950er und 1960er Jahre bestimmt.

George Tábori: Clowns - Színházi előadás

Wenn der sozialistische Realismus manchmal vom Realen getroffen wurde, verursachte er eine echte Katharsis. Daher mag ich auch heute noch eine realistische Art, es darzustellen, weil ich es verstehe.

In seiner Form ist nicht nur die Aufführung, sondern auch Táboris Stück nicht realistisch, aber es ist realistisch in seiner Essenz: Durch die Lücke des Augenblicks (siehe Péter Esterházys gleichnamige Kurzgeschichte), hinter den Schleier der Realität blickend, sucht und findet er die Wahrheit: Er erzählt von dem Glück, das in den Händen verloren gegangen ist, und von den Plattitüden, die unsere Herzen in Handschellen binden.

Es ist, als hätte die Performance den Teil meines Gehirns ausgeschaltet, der versucht, sozusagen alles in einer kausalen Ordnung an seinen Platz zu bringen. Nur meine Sinne funktionierten, und (im Nachhinein, nachdem ich das Stück gelesen hatte, wurde mir das klar) erlebte ich immer noch dasselbe, als ob ich die Arbeit verstehen würde.  Die Charaktere der Geschichte überschreiten als Clowns die Grenzen der Realität und des Scheins, um ihr Schicksal wirklich zu verstehen und von ihm zu leben.

Danielle Dutombés brillanter, fantasievoller Ehemann, Jürgen Krámer spielt die Hauptrolle. Er ist ein großartiger Schauspieler, ein außergewöhnlicher Mensch.  Während er herumläuft, plant er den verzweifelten Kampf des Kleinbürgers, um zu verstehen, warum in ihm und um ihn herum passiert. Die anderen – Cassandra Rühmling (sie ist auch die Autorin der Musik), Stefan Ried, Barbara Szitás, Dániel Pálinkás, Lotti Szomor und Patrik Keresztes – dienen der Aufführung mit großartiger und sehr mutiger Hingabe. 

Die Kostüme wurden von Beatrix Szücs entworfen, die Choreografin war Rita Gobi.

Glückliche Zuschauer der beiden Shows während:

Peter Horváth